
Auftaktveranstaltung – Impulsvortrag „Wasser – zu viel oder zu wenig“
Wasser im Klimawandel: Zwischen Hochwasser und Trockenheit – Strategien für Österreich
Im Anschluss an die Generalversammlung des Regionalentwicklungsverein Donau NÖ-Mitte am 23. Juni 2025 beim Obsthof & Weingut Altenriederer in Nußdorf ob der Traisen beleuchtet Dr. Roman Neunteufel (BOKU Wien) die zunehmenden Herausforderungen durch den Klimawandel in Österreich, insbesondere den Umgang mit Starkregen, Hochwasser und Trockenheit. Da sich Landmassen stärker erwärmen als der globale Durchschnitt, ist Österreich besonders betroffen: Die Temperaturen steigen, Hitzewellen nehmen zu, Trockenperioden werden länger und intensiver – gleichzeitig treten häufiger extreme Starkniederschläge auf.
Hochwasserschutz im Wandel
Angesichts dieser Entwicklungen braucht es neue Konzepte zum Schutz vor Hochwasser. Neben technischen Maßnahmen wie Rückhaltebecken und Regenrückhalteanlagen setzt man zunehmend auf naturbasierte Lösungen:
- Schwammstadt-Prinzip: Städte sollen Wasser aufnehmen, speichern und langsam abgeben können.
- Dachbegrünungen und Regenrückhalt in Kompartimenten (etwa durch quer zum Hang gepflügte Ackerflächen) fördern die Versickerung und verzögern den Abfluss.
- Renaturierungen schaffen natürliche Überschwemmungsflächen, die als Puffer bei Hochwasser dienen.
- Versickerung auf Eigengrund wird als dezentrale Maßnahme im ländlichen Raum empfohlen.
Bewässerung in trockenen Zeiten
Gleichzeitig wird die Versorgung mit Wasser in Dürreperioden kritischer. Grundwasserstände sinken, Nutzungskonflikte werden wahrscheinlicher. Eine wichtige Lösung für die Landwirtschaft ist der Ausbau von Speicherteichen, besonders dort, wo keine Flüsse in der Nähe sind. Auch eine effizientere Nutzung bestehender Ressourcen und die Erarbeitung regionaler Wasserversorgungskonzepte werden als zentrale Aufgaben genannt.
Fazit
Der Vortrag macht deutlich: Die Zukunft bringt nicht nur „zu viel“ oder „zu wenig“ Wasser, sondern beides – oft in kurzer Abfolge. Strategien zur Wasserbewirtschaftung müssen daher integrativ, flexibel und regional angepasst sein. Nur so kann die Versorgungssicherheit erhalten und die Widerstandskraft gegenüber Klimafolgen gestärkt werden.
Detaillierte Informationen können dem Strategiekonzept „Wasserzukunft Niederösterreich 2050“ entnommen werden. Diese Studie wurde erstellt durch die Universität für Bodenkultur Wien DI Dr. Roman Neunteufel u.a.
