Gutes Essen? LEBENSmittel!
Wie oft denken wir wirklich darüber nach, was auf unserem Teller liegt?
Ob es Energie schenkt – oder uns träge macht. Ob es Leben erhält – oder Böden, Tiere und Klima belastet.
Essen ist mehr als Nahrungsaufnahme. Es ist ein täglicher Akt der Verantwortung – für uns selbst, für die Natur und für kommende Generationen.
🍎 Bio – mehr als ein Trend
Bio-Produkte stehen für ein anderes Verständnis von Landwirtschaft.
Eine, die im Einklang mit der Natur arbeitet.
Wichtige Grundsätze des Biolandbaus:
- 🌿Keine chemisch-synthetischen Dünger: Stattdessen sorgen Humus, Kompost, Mist, Jauche, Gründüngung und durchdachte Fruchtfolgen für fruchtbare Böden.
- 🐞Keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel: Gesunde Pflanzen entstehen durch Nützlingsförderung, Fruchtfolge und mechanische Unkrautbekämpfung.
- 🐄Tierwohl im Mittelpunkt: Artgerechte Haltung mit Auslauf im Freien, mehr Platz, Einstreu und biologischem Futter.
- 🚫Keine Gentechnik, keine Hormone, keine vorbeugenden Medikamente wie Antibiotika.
Das Ergebnis: umwelt- und klimafreundliche Lebensmittel, die frei von Pestizidrückständen sind – gut für die Natur und unsere Gesundheit.
Übrigens: Eine aktuelle Studie der BOKU und MedUni Wien zeigt, dass synthetische Pestizide längst auch in der Luft nachweisbar sind. Zum Artikel
🔍 Woran erkenne ich echtes Bio?
Das verlässlichste Zeichen:
Das EU–Bio–Gütesiegel.
Es garantiert die Einhaltung der EU-Bio-Verordnung und wird jährlich durch staatlich autorisierte Kontrollstellen überprüft.
Darüber hinaus gibt es viele weitere Gütezeichen – manche strenger (wie BIO AUSTRIA), andere reine „Greenwashing“-Etiketten.
Greenpeace hat im „Gütezeichen-Guide für Lebensmittel“ eine objektive Übersicht erstellt.
Ein Blick hinein lohnt sich – schließlich geht es um deine Ernährung und deine Werte.
🐖 Tierwohl – kein Luxus, sondern Verantwortung
Sauberkeitsliebende Schweine brauchen Platz, um ihre eigene Kot-Stelle anlegen zu können.
Legehennen, die zu Höchstleistungen gezüchtet sind, leiden oft an Gesundheitsproblemen.
Eine Rückkehr zu alten Zweinutzungsrassen würde nicht nur Tierleid verringern, sondern auch die Bruderhahnaufzucht wirtschaftlich machen.
Mehr dazu findest du im Labelcheck für Ei, Schwein oder Huhn – sehr empfehlenswert für alle, die wissen möchten, was wirklich hinter den Gütezeichen steckt.
Ein besonders brisantes Thema:
Obwohl Käfighaltung in Österreich verboten ist, gelangen über jährlich Hunderte Tonnen importiertes Eipulver weiterhin Käfig-Eier in verarbeitete Produkte – ohne Kennzeichnungspflicht.
So können Konsument*innen unwissentlich Produkte aus Tierquälerei kaufen.
🍽️ Bio in der Gastronomie – noch selten auf dem Teller
Österreich ist mit über 27 % Bio-Flächenanteil in der Landwirtschaft europäische Spitze – aber in der Gastronomie liegt der Anteil von Bio-Betrieben bei gerade einmal 5 %.
Zwar darf mit Bio-Gerichten geworben werden, doch eine verpflichtende Kontrolle gibt es derzeit nicht.
Organisationen wie Die Biowirt:innen, BIO AUSTRIA und Enkeltaugliches Österreich setzen sich daher für eine gesetzliche Zertifizierungspflicht und eine klare Herkunftskennzeichnung ein.
👉 Wer sich für eine unkomplizierte BIO-Zertifizierung interessiert, findet Unterstützung bei der ARGE NahtürlichBIO – inklusive Leitfaden für Gastronomiebetriebe.
💚 Leistbar? Ja – BIO ist möglich!
Eine grundsätzliche Frage: Sind 100 % Bio und somit eine Umwelt ohne chemisch-synthetische Pestizide in Österreich überhaupt zeitnah umsetzbar?
Laut einer Studie der BOKU und des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) würde bereits
- eine 25 %ige Reduktion von Lebensmittelabfällen oder
- 10 % weniger Fleischkonsum
reichen, um bei flächendeckender Umstellung auf ausschließlich biologische Landwirtschaft Österreich vollständig mit Bio-Lebensmitteln zu versorgen!
Eine FiBL-Studie zur Sorge, ob Bio für alle leistbar ist, zeigt außerdem:
Ein gesünderer Wocheneinkauf für eine vierköpfige Familie kostet im Schnitt nur rund 12 Euro mehr – wenn man weniger Fleisch, mehr Obst und Gemüse und weniger stark verarbeitete Produkte wählt.
💰 Kostenwahrheit statt Billigpreise
Konventionelle Lebensmittel erscheinen günstig – sind es aber nicht.
Ihre versteckten Kosten zahlen wir später:
- durch Trinkwasserbelastung mit Nitraten und Pestiziden,
- Humusverlust und Hochwassergefahr,
- Luftverschmutzung,
- Klimafolgen und
- Gesundheitskosten durch Pestizide und den Verlust von Bestäubern.
Laut Berechnungen entstehen allein in Österreich dadurch jährlich mindestens 1,3 Milliarden Euro an Umweltschäden.
Eine Umstellung auf 100 % Bio würde diese Kosten um ein Drittel reduzieren – 425 Millionen Euro Einsparung pro Jahr!
🥕 Fazit: Bewusst essen heißt Zukunft gestalten
Wenn wir „Lebensmittel“ wieder als das verstehen, was sie wirklich sind – Mittel zum Leben –
dann beginnt Veränderung mit jedem Einkauf, jedem Bissen, jedem bewussten Ja zu Qualität, Tierwohl und Umwelt.
REGIONS QUIZ „Lebensmittel aus unserer Landwirtschaft“
Frage 1 - Welche Aussage trifft auf Bio-Grundsätze/Zertifizierung NICHT zu?
a. Chemisch-synthetische Dünger sind verboten und auch gar nicht notwendig. Fruchtbare Böden werden erhalten durch Humus, Kompost, Jauche und Mist, Gründüngungspflanzen und Fruchtfolge (also die Aufeinanderfolge verschiedener Kulturarten auf einem Feld).
b. Tierwohl im Mittelpunkt: Artgerechte Haltung mit Auslauf im Freien, mehr Platz, Einstreu und biologischem Futter.
c. Keine gentechnisch-veränderten Pflanzen oder Mikroorganismen, keine Hormonzusätze, keine Verwendung von vorbeugenden Medikamenten wie Antibiotika in der Tierhaltung.
d. Das EU–Bio–Gütesiegel besteht aus einem grünen Punkt mit der Aufschrift „nachhaltig“.
Frage 2 - Was ist KEINE gute Option, wenn ich keine Eier aus Käfighaltung konsumieren möchte?
a. Eier aus Österreich kaufen, da hier die Käfighaltung von Legehennen seit 2020 verboten ist.
b. Bio-Produkte mit dem EU-Bio-Siegel wählen, da die verwendeten Eier (auch importierte) aus Bio-Freilandhaltung stammen müssen.
c. In Restaurants oder Bäckereien nachfragen, woher die Eier stammen.
d. Ich muss nichts beachten. Da die Käfighaltung in Österreich verboten ist, gibt es hierzulande keine Eier aus Käfighaltung.
Frage 3 - Wie viele Bioläden finden wir derzeit auf www.kostbare-region.at ?(Stand November 2025)
a. 2 Bioläden
b. 3 Bioläden
c. 4 Bioläden
Die richtigen Antworten lauten: 1d, 2d, 3b (Bio Bauernladen Absdorf, Bio am Platz, Biohof Baum)
Halte Ausschau nach dem Bioläden-Button: