Wein- und Naturlehrpfad "Hammergraben"

© Marktgemeinde Fels am Wagram

Der Hammergraben ist eine idyllische Kellergasse, die durch rund 7 Meter hohe Lößwände begrenzt ist und als Wein- und Naturlehrpfad zur Felser Warte führt.

Da sich nur 13 Keller in diesem Graben befinden, konnte sich im oberen Teil eine reiche Tier und Pflanzenwelt erhalten und entfalten. Unter den mehr als 70 gezählten heimischen Arten an Säugetieren und Vögeln stellt der Steinkauz die Sensation des Hammergrabens dar. Der WWF, der dessen Vorkommen im Hammergraben dokumentierte, konnte nur mehr 15 - 20 Brutpaare in ganz Österreich eruieren.

Der gesamte untere Abschnitt des Grabens zeichnet sich durch bizarre Formationen aus, die der Löss mit dem Wurzelwerk der Bäume und Sträucher gebildet hat und die auch zahlreichen seltenen Insektenarten Unterschlupf gewähren.

Die Kellergasse des Hammergrabens mündet sanft in die höher gelegenen Weingärten ein und gipfelt bei der "Felser Warte", einem beliebten Aussichtspunkt mit faszinierendem Panoramarundblick in das Tullnerfeld und das Alpenvorland bis zum Schneeberg und Ötscher.

Von hier aus können auch noch weitere Sehenswürdigkeiten erkundet werden, wie etwa eine Wanderung zum "Diebstein" oder in den, in Österreich einzigartigen Sortenweingarten der Familie Leth mit 160 verschiedenen Weinsorten.

Geht man nun ein Stück weiter gelangt man in den naturwissenschaftlichen Teil des Lehrpfades, dem sogenannten "Naturlehrpfad". Wie bereits angeführt gilt der Hammergraben als Refugium für vom Aussterben bedrohte Tiere.

Diesen Tieren wird in naher Zukunft eine eigene Schautafel gewidmet sein. Zudem ist nunmehr eine Futterkrippe errichtet. Botaniker können sich im Bestimmen verschiedener Pflanzenarten üben, als Hilfestellung gibt es auch diesbezüglich Beschilderungen.

Die sich über diesen Abschnitt des Grabens legende dichte Akazien-Baumbedeckung und die hoch emporragenden Lösswände verleihen diesem Teil des Grabens eine besondere Romantik. Im Sommer ist es hier angenehm kühl, die Herbst- und Winterwinde werden durch den Graben gut abgeschirmt.

Im unteren Teil des Lehrpfades, der als historischer Teil bezeichnet werden kann, befinden sich an 13 verschiedenen Kellern Tafeln, die über das Errichtungsjahr, den damaligen Bauherrn und den nunmehrigen Eigentümer Aufschluss geben.

Weiters können Sie auf insgesamt 5 Großschautafeln Informationen über den Löss, die Fortschritte aus vergangenen Zeiten in der Gemeinde, eine Gegenüberstellung von Nahrungsmittel und Preise aus verschiedenen Epochen, die Katastrophenjahre in Landwirtschaft und Weinbau, Daten über die heutige Großgemeinde sowie eine Gedenktafel für Johann Keusch, der sich vom Felser Kleinhäusler zum weltweit angesehen Industriellen emporarbeitete und lange Zeit unbestritten als der Erfinder der Rebschere galt, erlangen.

Im oberen Teil ist der Weg nicht mehr so steil und man kann gemütlich an den verschiedenen Weingärten vorbeimarschieren. Auch hier können sich Weininteressierte auf Schautafeln über drei Charakteristika der verschiedenen Weinsorten informieren. Den Schlusspunkt des Weinlehrpfades setzt die Felser Warte.